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25 Jahre Surfclub Warendorf e.V.

1986 ist zwar das offizielle Gründungsjahr des Surfclubs, doch reichen seine Wurzeln einige Jahre weiter zurück Ende der 70er Jahre tummelten sich die ersten „Stehsegler“ auf dem Kottrupsee und das Surfen entwickelt sich schnell zu einer Trendsportart: Die Zahl der Surfer nimmt stetig zu, so dass der Eigentümer des Sees und die Surfer einen Kompromiss suchen, um den Betrieb in geordneten Bahnen zu halten. Um geschlossen aufzutreten, gründen die Wassersportler 1978 die Surf-Interessen-Gemeinschaft, ihr Initiator :Christian Kobisch. Er verteilt einen Brief an die Surfer mit der Bitte, die „beiliegende Benutzungsordnung“ zu unterzeichnen. Diese regelt zum Beispiel das Parken und auch die Höchstzahl der Surfer - maximal 15 sollten es auf dem Wasser und wohl auch an Land sein, heißt es doch in der der Benutzungsordnung (§ 4): „Die Zahl der auf dem Gelände anwesenden Personen soll in der Regel die der zugelassenen Surfbretter nicht übersteigen.“) Wer unterschreibt, erhält eine Zulassungsnummer

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Das erste Dokument der Warendorfer Surfer: Die „Zulassung“ für den Kottrupsee

1984 umfasst die Liste bereits mehr als 60 registrierte Surfer, die Vereinsgründung liegt auf der Hand. Am 19. März 1986 ist es soweit. 13 Surfer kommen ins Offiziersheim der Sportschule der Bundeswehr: Dietmar Mersmann, Dieter Norenz, Dr. Peter Homburg, Heinz Wever, Martin Höhne, Dieter Kuszinna, Christian Kobisch, Horst Hülsmann, Gerald Schreiber, Hermann Nolle, Manfred Hunkenschröer, Norbert Wöstmann und Siegfried Schreiber.

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Aus der Surf-Interessengemeinschaft wird der Surfclub Warendorf – zu ihrem Vorsitzenden wählen die 13 Gründungsmitglieder Dietmar Mersmann, der dieses Amt zunächst bis 1990 ausübt. Ihm folgen Siegfried Schreiber (1990 bis 2000), Wolfgang Schellhammer (2000 bis 2007) und Hans-Peter Wehmeyer (2007 bis 2009). Seit 2009 leitet wiederum Gründungsmitglied Dietmar Mersmann den Verein.

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Dietmar Mersmann war der erste Vorsitzende des Clubs, ihm folgten Siegfried Schreiber, Wolfgang Schellhammer und Hans-Peter Wehmeyer, der dieses Amt wiederum an Dietmar Mersmann abgab.

Die Vereinsgründung 1986 hat vor allem auch einen finanziellen Hintergrund: Mitte der 80er Jahre steht der See den Surfern nicht mehr kostenlos zur Verfügung, für die Zahlung der Pacht reicht der lockere Zusammenschluss einer Interessengemeinschaft nicht mehr aus. Die erste Mitgliederversammlung des jungen Vereins folgt wenige Wochen später, am 25. April in der Gaststätte Bürgerhof Dabei treten weitere Surfer in den Verein ein – dieser zählte nun 94 Mitglieder. Wie populär Surfen ist, zeigt sich ein Jahr später. Auf seinem Oktoberfest 1987 kürt der Surfclub bereits sein 300. Mitglied. Seitdem hat sich die Zahl der Vereinsmitglieder bei knapp über 300 eingependelt.

Der 24. Mai 1986 markiert den ersten offiziellen Sporttermin des Vereins- – mit dem „Ansurfen“ steht die allererste Regatta auf dem Plan Rund 20 Starter kämpfen mit dem ruppigen Wind. In einem Zeitungsbericht ist gar von „heimtückischen Windstößen“ die Rede.
Hatte sich der Verein in seinen ersten Jahren im Wesentlichen auf die eigenen Regatten am Kottrupsee konzentriert, startet er 1991 in das Abenteuer Bundesliga. Mit gleich zwei Teams ist der Verein dabei: Im Team „Waf 1“ starten Georg Westhoff, Dieter Norenz und Pit Kumpf. „Waf 2“ – das sind Frank Wehmeyer, Torsten Wiesner und Ingo Schellhammer.

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Die ersten Regatta-Teams gingen Anfang der 90er Jahre für den Surfclub an den Start – begleitet von den Glückwünschen des damaligen Vereinsvorsitzenden Siegfried Schreiber (2.v.links)


Bis 1997 surfen die Warendorfer Teams mit wechselnden Besetzungen, dann erlahmt der Regatta-Betrieb. Nach fünfjähriger Pause erlebt er eine Renaissance. Yannick Wild, Alexander Becker, Stefan Sieme und Vera Niehoff starten 2002 in der zweiten Bundesliga-West, 2006 dann die ersten Saison in der ersten Bundesliga. Den bislang größten Erfolg feierte die Regatta-Crew mit Stefan Sieme, Malte Kumpf, Alexander Becker und Yannick Wild mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2008 in der Raceboard-Klasse.

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Gewannen 2008 die Deutsche Meisterschaft in der Raceboard-Klasse: Alexander Becker, Yannick Wild, Malte Kumpf und Stefan Sieme (von links).

In all den Jahren ist der Surfclub dem Kottrupsee treu geblieben. Dabei steht seine Existenz anfangs auf der Kippe. Kommunalpolitiker; Naturschützer, Surfer und Anwohner diskutieren über Jahre, wie weit der See nach dem Rückzug der Sandbagger ökologisch geschützt werden soll, Naturschützer fordern klipp und klar einen strengen Umweltschutz – ohne sportliche Aktivitäten am oder auf dem See.

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In den 80er Jahren tobte eine Debatte über die Zukunft des Kottrupsees. Immer wieder tauchten Schlagzeilen wie diese in den örtlichen Zeitungen auf.

Doch im Lauf der Jahre glätten sich die Wogen und der Surfclub kann bleiben: weder kommt es zu einem strengen Naturschutz noch zu einem ausufernden Badebetrieb, wie ihn anfangs viele befürchten. Im Oktober 1997 zieht der Sandbagger der Warendorfer Hartsteinwerke ab und die Surfer können nun den gesamten See nutzen. Inzwischen hat er den Status eines Landschaftsschutzgebietes.
Wegen des Sandabbaus muss der Verein aber dreimal umziehen. Hatte er anfangs sein Domizil am nördlichen Kottrupsee, wechselte er später auf die Südseite des südlichen Kottrupsees. 1995 rückt er dann etwa 100 Meter weiter gen Osten, dort wo heute das Zeitregal des Emsauenweges steht. Alles halb so schlimm – schließlich handelte es sich beim „Vereinsgelände“ nur um eine sandige Wiese zum Auf- und Abriggen.

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Umgezogen ist der Surfclub schon häufiger, diese Bilder zeigen seinen inzwischen dritten und vorletzten Standort - am südlichen Seeufer.

Ab dem Jahr 2000 findet er dann sein wohl endgültiges Domizil und er wird „immobil“. Aus einer ersten Ansammlung von Containern entsteht schrittweise das Vereinsheim, wo unser Verein nun auch seine offiziellen Veranstaltungen wie die Jahreshauptversammlung abhält.

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Ab dem 2000 findet der Surfclub sein endgültiges Domizil und schrittweise ensteht das Vereinsheim. Die Grundlage bilden mehrere Container, die schließlich auch überdacht werden.

Einmal im Jahr jedoch – und das ist seit 1989 Tradition - fahren die Warendorfer Surfer im Frühsommer ans Veluwemeer nach Holland. Mieteten die Surfer sich anfangs noch in Bungalows in einem der Ferienzentren ein, haben die meisten inzwischen Wohnmobil oder Wohnwagen und steuern einen Campingplatz an. Mit dabei sind traditionell auch mehrere Jugendliche, die die Chronik des Vereins hoffentlich noch viele weitere Jahre fortschreiben...

 
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